Fünf Tage Sonne in der Normandie
Dieser Reise war der Wettergott wirklich besonders gewogen. 35 Teilnehmer fuhren in den frühen Morgenstunden von Verlar ab Richtung Cartigny-L‘Epinay in der Normandie. Zu diesem Zeitpunkt war es noch nebelig und frisch. Doch kaum erreichten wir französischer Boden, kam die Sonne raus und sie sollte die Reise die nächsten fünf Tage begleiten.
Bei der Ankunft am frühen Abend gab es eine herzliche Begrüßung, so wie in den Jahren und Jahrzehnten zuvor. Die Partnerschaft besteht immerhin seit 1982, also 42 Jahre. Im Salle Communale Stefan Hesse, benannt nach einem der Gründer der Partnerschaft, wurde ein Begrüßungstrunk genommen und ein wenig geredet, ehe es in die gastgebenden Familien ging.
Der Donnerstag startete mit einer zweisprachigen Messe und der Gefallenenehrung mit anschließendem Vin d’Honeur. Anschließend ging es in den Saal nach Les Oubeaux zum Mittagessen.
Nachmittags fand das mittlerweile traditionelle Bouletournier statt. Sieger wurde Benoit Marguerite, zweiter Markus Hesse. Dritte Plätze belegten Franz Xaver Kleinschulte und Marie-Claude Mauclerc.
Der gelungene, gemütliche Nachmittag neigte sich dem Ende und es ging in die Familien.
Am Freitag stand der gemeinsame Ausflug nach Bayeux auf dem Plan. Ein deutschsprachiger Stadtführer brachte uns die Geschichte der Stadt näher. Beginnend mit der Frühzeit und den Wikingern über das frühe Mittelalter und der Geschichte Wilhelm des Eroberers, wie sie im weltberühmten, 70 Meter langen Teppich von Bayeux dargestellt ist. Dann das Mittelalter mit den weiteren Auseinandersetzungen mit der britischen Insel, wie den 100 jährigen Krieg, und den Anschluss an das Französische Reich. Bis schliesslich zur Neuzeit mit der Invasion der Alliierten in der Normandie im Juni 1944. Bayeux war die erste von den Alliierten befreite Stadt. Charles de Gaulle hielt in Bayeux eine wichtige Rede, die letztendlich in die Etablierung der 5. Republik mündete.
Natürlich besuchten wir die eindrucksvolle Kathedrale von Bayeux und diverse andere schöne und wichtige Orte in der Stadt.
Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Port-en-Bessin, einem wunderschönen Fischerdorf an der Kanalküste. Der Ort ist beinahe in Sichtweite von Arromanches, dem Ziel unseres Ausfluges im Jahr 2012. Auch wenn der Hafen nur klein ist, so war er für die Landung der Alliierten so wichtig, dass er schon am 08.06.1944 (zwei Tage nach der Landung) genommen wurde. Heute ist der Ort bei Touristen beliebt wegen seiner guten Fischrestaurants und der malerischen Landschaft.
Am Abend fand der große Dorfabend statt. Mit weit über 150 Personen wurde gegessen und getanzt. Außerdem wurden den Siegern des Bouletourniers Pokale überreicht. Als besondere Überraschung trugen die deutschen Gäste unter Leitung von Karl-Heinz Berensmeier das von ihm gedichtete Boule Lied vor.
Bis spät in die Nacht wurde getanzt und der DJ gab sein bestes, sodass die Tanzfläche immer voll war.
Den Samstag verbrachten alle Teilnehmer in den Gastfamilien. Die Zeit wurde genutzt um Ausflüge in die Nähere Umgebung zu unternehmen.
Der Sonntag kam wie immer viel zu schnell. Die fünf Tage waren wie im Flug vergangen. Nach einem herzlichen Abschied ging es in den Bus zur Heimfahrt – in Gedanken bereits beim Wiedersehen im nächsten Jahr in Verlar.
Gefördert wurde das Projekt vom Deutsch-Französischen Bürgerfonds:
Der Deutsch-Französische Bürgerfonds berät, vernetzt und finanziert Projekte, die die deutsch-französische Freundschaft und Europa in der Breite der Bevölkerung erlebbar machen. Er fördert eine Vielzahl an Formaten und Themen, ist niedrigschwellig und steht allen Akteuren der Zivilgesellschaft offen.
Der Bürgerfonds geht auf den im Jahr 2019 zwischen Deutschland und Frankreich geschlossenen Vertrag von Aachen zurück und wurde im April 2020 errichtet. Er wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) umgesetzt und zu gleichen Teilen von der Bundesregierung und der französischen Regierung finanziert.
Pressekontakt: Johanna Haag | haag@buergerfonds.eu | +33 6 24 21 58 61